Bereits am 6.11.2015 hat SPD-Stadtverodneter Ralph-Erich Hildebrandt über entsprechenden Informationen im Rat der Stadt Neuss berichtet.
Wenige Tage später nun die Gewissheit.
Gestern nachmittag wurde zunächst die Lokalpolitik und der SV Rosellen unterrichtet. Kurze Zeit danach gaben Bürgermeister Breuer und Sozialdezernent Hahn eine Presseerklärung ab.
So wird die Sporthalle Allerheiligen vorrübergehend umgenutzt werden müssen. Dazu wird der Sportbetrieb ab dem 1. Dezember in der Halle eingestellt und die Hallenräume zu Wohnzwecken hergerichtet. Das Gebäudemanagement wird den Boden mit einer Abdeckung versehen und die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, die die Halle betreiben, werden die Sporthalle mit Betten und Trennwänden zur Schaffung eines Mindestmaßes an Privatsphäre für die 300 künftigen Bewohner ausstatten. Ein Hallenteil wird für die Essensausgabe vorbereitet und andere Versorgungsräume werden hergerichtet. Etwa ab dem 10. Dezember können dann die Flüchtlinge dort vorübergehend leben, bis Räume in anderen Flüchtlingsunterkünften bereit stehen. Heute Mittag wurden die Sportvereine, Schulen und die Politik vor Ort über die notwendigen Maßnahmen informiert. Die Verwaltung wird Maßnahmen ergreifen, um den Schulsport sicher zu stellen. Mit den Vereinen werden Alternativen für den Sportbetrieb gesucht.
Im Zuge dieses zweigleisigen Konzeptes werden auch Traglufthallen aufgestellt. Die Stadt hat drei solcher Hallen für jeweils etwa 300 Menschen bestellt. Die Hallen werden, vorbehaltlich technischer Prüfungen, auf dem ehemaligen VfR-Platz an der Hammer Landstraße und auf dem Parkplatz an der Eissporthalle sowie an einem weiteren Standort errichtet. So entsteht Platz für die kurzfristige Aufnahme von etwa 900 Flüchtlingen. Die Verwaltung hofft dadurch, im Februar die Sporthalle in Allerheiligen frei räumen und den Sportlern wieder übergeben zu können.
Neue Dynamik bei der Flüchtlingszuweisung
Auch die NGZ berichtete heute bereits darüber.
So will Neuss Platz für Flüchtlinge schaffen
„Wir müssen nun unsere Ängste und Bedenken erst einmal über Bord werfen. Lasst uns alle anpacken, dass zunächst einmal die Übergangslösung in der Turnhalle für uns gestemmt wird.“, betont dabei Ralph-Erich Hildebrandt.
Für die Freizeitabteilung des SV Rosellen wird es natürlich jetzt besonders schwer, da vielfältige Sportangebote in der Halle angeboten werden. „Ich bitte die Bürgerinnen und Bürger von Allerheiligen dem SV hier auch die Treue zu halten und nicht auszutreten. Auch das ist ein Akt der Solidarität“, so Hildebrandt weiter.